Anti-Depressions-Programm

Wir geben Ihnen hier gerne Hilfestellung und wichtige Tipps für Angehörige sowie Informationen zu Depressionen, deren Erkennung und Behandlung.

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Was sind Depressionen

Ihr Nervenarzt hat bei Ihnen eine Gemütskrankheit oder eine manisch depressive Erkrankung diagnostiziert. Diese Erkrankungen zeichnen sich durch eine Stimmungsveränderung, entweder zur Niedergeschlagenheit und Traurigkeit (Depression) oder zu Stimmungsgehobenheit (Manie), aus. Auch ist die innere Energie betroffen (zu wenig Antrieb oder zu viel Antrieb).

Diese Erkrankung ist eine Stoffwechselstörung im Stimmungszentrum aber auch im Energiezentrum unseres Gehirns. Wichtig ist zu wissen, dass Sie an dieser Erkrankung nicht Schuld sind. Diese Erkrankungen sind durch immer besser werdende Medikamente (Psychopharmaka) sehr gut zu behandeln. Diese Erkrankungen heilen vollständig aus, können aber im Laufe des Lebens wieder auftreten (Rezidiv)

Deshalb ist bei der Behandlung folgendes wichtig:

Die erste Phase der Behandlung besteht daraus dass Sie wieder gesund werden.
Die zweite Phase besteht darin, dass Sie keinen Rückfall bekommen.

Es gibt 3 verschiedene Medikamentengruppen:

  1. Antidepressiva (diese verbessern die Stimmung und bewirken gleichzeitig
    dass ein Rückfall in die Depression nicht mehr auftritt)
    Deshalb ist es ganz wichtig die Antidepressiva mind. noch ein halbes Jahr nach
    der seelischen Gesundung weiter einzunehmen.
  2. Medikamente, die die Energie in der Manie bremsen (Neuroleptika)
  3. Stimmungsstabilisatoren, die in gesunden Zeiten einzunehmen sind,
    mind. 2 bis 5 Jahre, um einen Rückfall zu vermeiden.
    Die wichtigsten Medikamente dieser Gruppe sind: Lithium, Carbamazepin, Valproinsäure, atypische Neuroleptika und Lamotrigin.

Selbstverständlich ist eine gesunde Lebensführung und psychologische Mitbetreuung genauso wichtig wie Medikamente aber - als Arzt frage ich sie - können sie eine Schilddrüsenunterfunktion oder - überfunktion nur mit Psychologie heilen?
Die moderne Wissenschaft zeigt, dass Depressionen oder manisch-depressive Erkrankungen genauso wie eine Schilddrüsen-Stoffwechselstörung durch Veränderungen von Botenstoffen, die im Gehirn Signale von einer Nervenzelle zur anderen übertragen, ausgelöst werden.
Warum es zu Veränderungen der Botenstoffe kommt ist aber noch unbekannt. Gehen Sie einmal im viertel Jahr zu Ihrem Nervenarzt und lassen sich beraten.

Fragen Sie Ihren Arzt nach Literatur oder detaillierteren Informationen.

Selbstbefragung: Habe ich Depressionen?

Dr. Kropp wird nachher noch mit Ihnen ausführlich sprechen. Wenn Sie bereit sind möchte ich Ihnen einige Fragen stellen über Ihre Beschwerden. Ich bitte Sie nur Beschwerden zu äußern die Sie in den letzten 2 Wochen entweder kurzfristig oder über die ganze Zeit empfunden haben.

  1. Können Sie mir Ihre Stimmung beschreiben? Fühlen Sie sich bedrückt, deprimiert, ausgeglichen, zuversichtlich, pessimistisch, mutlos, verzweifelt, euphorisch?
  2. Haben Sie in den letzten 2 Wochen etwas noch wirklich gerne gemacht?
  3. Was war das?
  4. Hatten Sie in den letzten 2 Wochen deutlich weniger Lust und Freude an Dingen die sie sonst gerne tun?
  5. Welche Freuden sind weniger geworden?
  6. Haben Sie sich in letzter Zeit viel mehr müde und energielos gefühlt als früher?
  7. Haben Sie vor etwas Angst oder machen Sie sich um etwas sorgen? Was ist das?
  8. Wie wird Ihr leben durch diese Angst beeinträchtigt? Können Sie mir dies schildern?
  9. Neigen Sie vermehrt zum Grübeln?
  10. Über welche Themen kreist das Grübeln?
  11. Fühlen Sie sich schnell gereizt? Können Sie mir ein Beispiel nennnen?
  12. Spüren Sie in sich einen Art Zwang etwas tun oder denken zu müssen? Was ist das?
  13. Meiden Sie Kontakte zu anderen Menschen oder haben Sie das Interesse an sozialen Kontakten verloren?
  14. Fühlen Sie sich weniger selbstsicher?
  15. Machen Sie sich vermehrt Selbstvorwürfe?
  16. Haben Sie Schuldgefühle, d. h. etwas in Ihrem Leben sehr schlecht gemacht zu haben?
  17. Haben Sie das Gefühl, dass Ihnen etwas Schlimmes vorgeworfen wird?
  18. Haben Sie das Gefühl, fast immer müde und energielos zu sein?
  19. Hat die Energie nachgelassen etwas zu unternehmen?
  20. Ist der Antrieb vermindert, gehemmt?
  21. Was gibt Ihnen in Ihrem Leben noch Halt (genau nachfragen was dies konkret ist)?
  22. Können Sie sich gut auf eine bestimmte Sache konzentrieren, z. B. Buch lesen, Zeitung lesen, Fernsehen?
  23. Machen Sie sich vermehrt Vorwürfe, wenn ja worüber?
  24. Sehen Sie die Zukunft schwärzer als sonst?
  25. Hat Ihr Apettit abgenommen?
  26. Hat sich das Bedürfnis nach Intimität verändert?
  27. Haben Sie in den letzten 2 Wochen manchmal gedacht, dass das Leben keinen Sinn mehr hat und sie sich sogar ein Leid zufügen wollten?
  28. Können Sie gut schlafen?
  29. Wachen Sie morgens zeitiger auf, können nicht Ein- oder Durchschlafen?
  30. Sind Sie mit Ihrem Gedächtnis noch zufrieden?
  31. Haben Sie den Eindruck, dass irgendetwas Furchtbares in dieser Welt geschehen könnte?
  32. Hat sich an Ihrem körperlichen Befinden etwas geändert?
Hilfen für Angehörige von depressiven Menschen

Siei meinen es gut mit folgenden Sätzen, aber Sie bewirken damit nur eine Verschlechterung.

Falsch ist es zu sagen:

  • Reiß dich zusammen, das wird schon wieder.
  • Wenn ich hier immer nur rumsitze, wie du, dann würde ich auch trübsinnig.
  • Gönn dir doch mal wieder ein Vergnügen, das lenkt dich ab.
  • Es geht dir doch gut, Anderen geht es viel schlechter.
  • Laß uns doch einmal Urlaub machen.
  • Liebst du mich nicht mehr?

Richtig ist:

  • Einfach nur Da-sein, zuhören
  • Dem Depressiven ZEIT LASSEN
  • Seien Sie einfühlsam und verständnisvoll
  • Haben Sie Verständnis, machen Sie keine Vorwürfe
  • Keine Überforderung
  • Kleine Schritte loben
  • Keine oberflächlichen FLOSKELN
  • Den Alltag (Essen, Spaziergang, Schlaf....) strukturieren

Bestärken Sie zur regelmäßigen Medikamenteneinnahme, geben Sie Vertrauen! Wenn Sie die Gefahr des Selbstmordes befürchten, setzen Sie sich sofort mit dem Arzt in Verbindung! Daran glauben, dass die Depression wieder abklingt! Immer daran denken: Der Depressive ist nicht schuld an seiner Erkrankung, deshalb kein Vorwurf!

Notfallplan bei akuten Depressionen
  • Ich gebe die Hoffnung nicht auf
    Depression ist eine Störung des Energie- und Stimmungszentrum im Gehirn.
    Meine Gedanken, mein Tun und meine Gefühle werden von der Depression verändert. Wenn ich Misserfolge habe - Es ist die Depression - nicht meine Schuld.
    Mein Arzt hat mir gesagt: Auch meine Depression wird wieder aufhören - Depressionen sind mit der modernen Medizin heilbar.
    Ich brauche aber Geduld, weil Depressionen erst nach Wochen abklingen können.
  • Ich habe Vertrauen zu den Medikamenten und den Begleittherapien
    (Gesprächstherapie/Lichttherapie) Die besten Antidepressiva können aber erst nach 10 Tagen wirksam werden und ich will das Antidepressivum nach Verordnungsplan einnehmen, auch wenn ich nicht sofort eine positive Wirkung spüre.
  • Ich versuche wie in einem schönen Sanatorium zu leben
    Ich will mich schonen, soweit wie möglich Dinge tun die mich entspannen.
    Aufgaben verkleinern und zeitlich begrenzen
  • Mit welchem Menschen dem ich vertraue, könnte ich heute sprechen?
  • Was macht mir trotz meiner Depression noch ein bisschen Freude?
  • An meiner Depression bin ich nicht Schuld, denn die Depression ist eine Stoffwechselstörung, für die ich nicht verantwortlich bin.
  • Ich will die Messlatte meiner Erwartungen heruntersetzen,
    Es ist nicht mein Versagen, es ist meine Krankheit. Vieles was ich früher selbstverständlich tun konnte, kann ich in der Depression nicht verwirklichen.
  • Und wenn ich nicht mehr weiter weiß - es gibt Hilfen,
    ich rufe meinen Angehörigen an, ich rufe Dr. Kropp (Tel. 0931/14550) an,
    ich rufe die Telefonseelsorge (Tel. 0800 1 11 01 11 oder 0800 1 11 02 22 kostenfrei / 24 Std.) an.
Hoffnungssätze für Menschen, welche von Depressionen betroffen sind.
  • Ich bin mir selbst ein guter Freund
  • Ich bin ein liebevoller und schöpferischer Mensch
  • Ich bin von Natur aus wunderbar, einzigartig und liebenswert
  • Ich bin ein strahlend schönes und wundervolles göttliches Wesen
  • Ich bin glücklich und selig, einfach weil ich lebe
  • Ich bin frei und erlaube jedem frei zu sein
  • Ich liebe mich und nehme mich vollkommen an, so wie ich bin
  • Ich nehme all meine Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse an und schätze sie
  • Ich vertraue meiner inneren Wahrnehmung
  • Ich vertraue all meinen Gefühlen und Impulsen
  • Ich vertraue meiner Intuition und Eingebung
  • Ich liebe es, meine Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken
  • Ich genieße den Ausdruck meiner Kraft in allen Bereichen meines Lebens
  • Es ist mir eine Freude, meine Ideen und Begabungen zu verwirklichen
  • Ich bin geduldig, verständnisvoll, liebevoll und verzeihe mir und Anderen
  • Ich gehöre mir, ich bin reich und vielseitig, ich bin ich und das feiere ich
Komplexe Psychologische Hilfen bei Depression
  1. Nehme ich mich an, wie ich bin?
  2. Sich selber so viel wie möglich Gutes tun.
  3. Kann ich mit mir (so wie ich gerade lebe) Frieden schließen - mein Partner, meine Kinder, meine Mutter, mein Vater?
  4. Zeige ich mich öfters, wie ich wirklich bin - auch mit meinen vermeindlichen Schwächen, Sehnsüchten, Trieben?
  5. Wie wichtig ist es mir, was andere Menschen von mir wollen?
  6. Habe ich Vertrauen zu meinen Fähigkeiten, in meinen Körper und der Gesundheit und in meine Beziehung?
  7. Wo muss ich immer noch Kontrolle ausüben?
  8. Kann ich mich als aktiver Teil der Welt verstehen? Wo bin ich aktiv und bringe Anderen Segen? (Trösten anstatt trostlos zu sein)
  9. Wo empfinde ich mich immer noch als positives Opfer nach dem Motto: - Nur der andere ist Schuld, dass ich leide, mich ärgere, mich nicht weiterentwickeln kann?
  10. Kann ich mich über Veränderungen freuen oder sie zumindest annehmen?
  11. Komme ich mit Widersprüchen und Chaos zurecht?
  12. Bin ich in der Lage eingefahrene Verhaltensweisen zu erkennen und sie zu hinterfragen, ob sie mir nutzen oder schaden?
  13. Welches Beziehungsmuster pflege ich? Das Gewinner-Verlierer-Spiel, oder das Gewinner-Gewinner-Spiel?
    Was ist der Unterschied? Denken Sie nach und fragen Sie Ihren Therapeuten.
  14. Welchen tieferen Sinn hat meine Depression (Depression als Reifungsschritt)?
  15. Wenn ich mich ärgere und wütend bin - auf welche Weise habe ich schon gelernt auch konstruktiv damit umzugehen?
  16. Wo kann ich (zumindest manchmal) mit allen Sinnesgenüssen Freude spüren?
  17. Wo handle ich statt nur zu Reden oder Nachzugrübeln?
  18. Stehe ich vor einer schwierigen Situation. Sehe ich mehr das Problem oder die Möglichkeit? Die unelegante Lösung ist besser als keine.
  19. Ich setze mir kleine erreichbare Ziele für heute, für den Monat, für das Jahr.
  20. Ich versuche durch Bewegung jeden Tag 1 x zu Schwitzen (Glückshormone werden freigesetzt).
  21. Ich gönne mir etwas wegzulassen (weniger ist mehr).
  22. Ich will mir jeden Tag auf die Schulter klopfen und mich hochschätzen.
  23. Mit wem werde ich heute eine ehrliche und liebevolle Begegnung haben?
  24. Wenn ich morgens aufwache? Sorgen? Weg damit, auf was freue ich mich heute, intensiv darüber nachdenken!
Anti-Depressions-Hörbücher

Die moderne Psychologie hat Verfahren entwickelt, die helfen sollen geistig und körperlich zur Ruhe zu kommen. In meinem CD Programm (Audio-Wellness) habe ich versucht Ihnen diese Hilfen zugänglich zu machen.

Sie hören in meiner Praxis über einen Kopfhörer Informationen über Depression und Hilfen gegen Depression, dabei können Sie sich entspannen, evtl. die Lichttherapie gleichzeitig benutzen oder eine Infusion erhalten.

Meine Arzthelferinnen informieren sie gerne über weitere Details.

  • Hilfe bei Depressionen (grünes Programm)
  • Information über Depression
  • Depressionstherapie I
  • Depressionstherapie II

Tipps zu Büchern und Literatur zum Thema Depressionen, Symptome und Behandlung von Depressionen haben wir Ihnen unter Buchempfehlungen zusammengestellt.